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Mit der Haltung von Wellensittichen kann sich auch mal die Frage stellen, wie ein neuer Wellensittich, oder auch mehrere, mit bereits im Haushalt lebenden Wellensittichen vergesellschaftet werden können. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein: Vielleicht möchten Sie die Anzahl der Vögel vergrößern, also den Schwarm aufstocken, oder bei einem Wellensittichpärchen ist einer der beiden verstorben und Sie suchen nun nach einem neuen Partner für Ihren allein zurückgebliebenen Vogel. In jedem Fall gilt aber auch hier, dass Sie bei der Wahl des neuen Vogels, oder auch der neuen Vögel, auf die allgemeinen Regeln der Schwarmzusammensetzung [Link zu 2.2] und Anzahl [2.1] achten sollten. Zusätzlich sollten Sie mit dem Neuzugang sicherheitshalber auch eine Eingangsuntersuchung bei einem vogelkundigen Tierarzt machen lassen.
Es gibt unterschiedliche Meinungen, wie eine das erste Zusammentreffen von "alteingesessenen" Vögeln und "Neulingen" am besten ablaufen soll. Zum Glück sind Wellensittiche sehr gesellige und soziale Tiere, so dass eine Vergesellschaftung in den meisten Fällen recht unproblematisch abläuft. Ein erstes Kennenlernen beim Freiflug hat den großen Vorteil, dass die Vögel recht viel Platz zum Ausweichen haben und sich erst mal vorsichtig annähern können.
Sie können dazu die Voliere des Neuzugangs neben die Ihrer anderen Vögel stellen, die bereits im Freiflug sind und dann das Verhalten beobachten. Schaut der neue Wellensittich neugierig, ja fast ungeduldig zu den anderen, oder ist er eher ängstlich und verkriecht sich in einer Ecke? Und wie reagieren Ihre anderen Vögel? Zeigen sie Interesse, fliegen sie vielleicht sogar zum Neuling hin und begrüßen ihn? Öffnen Sie dann das Volierentürchen, so dass der neue Vogel heraus kann. Lassen Sie ihm die Zeit, die er braucht; manche Vögel können gar nicht schnell genug aus der Voliere kommen, während andere noch längere Zeit darin abwarten und beobachten. In jedem Fall sollte der neue Vogel selbst entscheiden können, wann er herauskommen möchte.
Wenn sich der Neuzugang aus seiner Voliere herausgewagt hat, dann beobachten Sie, wie er mit den anderen Vögeln zurechtkommt. Sitzt er in der Nähe der anderen, fliegt mit ihnen und folgt ihnen in ihre Voliere? Und dulden die Altvögel den Neuling bei sich, gehen vielleicht auf ihn zu und zeigen an ihm Interesse? Dann verstehen sie sich vermutlich alle sehr gut und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass abends alle Sittiche gemeinsam in die Voliere gehen und Sie die Voliere des neuen Vogels wegpacken können.
Geben Sie Ihrem Schwarm Zeit und zwar viel Zeit. Sechs Wochen sind ein guter Richtwert. Erst nach diesem Zeitraum haben sich die Tiere kennen und verstehen gelernt, ihre Rolle im neustrukturierten Schwarm gefunden und auch die erste Aufregung hat sich gelegt.
Am besten ist es, wenn Sie sich vor Ablauf dieser Zeit zwingen, die Verhaltensweisen Ihrer Wellis nicht überzubewerten oder in jedes kleine ungewohnte Verhalten etwas hineinzudeuten.
Es kann auch vorkommen, dass eine Vergesellschaftung nicht ganz so einfach läuft, wie oben beschrieben, denn jeder Vogel hat seinen eigenen Charakter und seine eigene Geschichte.
Wussten Sie …
… dass Wellensittiche aus unterschiedlichen Schwärmen auch unterschiedliche Sprachen sprechen? Wellensittiche werden nicht mit einem Lautrepertoire geboren. Sie erlernen es durch Nachahmung ihrer direkten Familienmitglieder. Für die Partnerwahl ist es besonders wichtig, dass ein männliches Tier die Sprache seiner Partnerin spricht. Je ähnlicher seine Lautäußerungen der des Weibchens sind, umso attraktiver wirkt er für sie. Darin begründet sich auch das Laut- und Sprachtalent der Wellensittiche. Im verzweifelten Versuch, sozialen Kontakt zu finden, imitieren vor allem alleingehaltene Wellensittiche artfremde Laute.
Doch auch Tiere, die nur den Schwarm kennen, ahmen manchmal Geräusche aus ihrer Umgebung nach. So hat man schon Wellis schnarchen hören … weil's der Federlose auch macht … jede Nacht.