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Sommer, Sonne und einfach mal entspannen. Doch wer sich um seine Tiere zu Hause Sorgen machen muss, findet wenig Erholung. Wessen Gedanken sich nur um "Peter und Susi" drehen, der kann die Seele nicht baumeln lassen und die Reiseeindrücke aufnehmen. Zu einem vollkommenen Urlaub eines Tierhalters gehört also auch die perfekte Urlaubsbetreuung seiner daheimgebliebenen Lieblinge.
Doch die "eine" perfekte Betreuung für alle Wellensittiche gibt es nicht, denn jeder Welli ist anders und hat andere Bedürfnisse. Um die beste Betreuung für die eigenen Tiere zu finden, haben wir im Folgenden einige Möglichkeiten zusammengetragen und unter die Lupe genommen. Egal für welche der später beschriebenen Varianten man sich entscheidet, man sollte sich immer mit ausreichendem Vorlauf um eine Urlaubsbetreuung bemühen. Viele Tierpensionen sind oft ein Jahr im Voraus ausgebucht. Die übliche private Ferienbetreuung ist vielleicht auch mal in Urlaub, und Recherche und Telefonate nach neuen Alternativen beanspruchen viel Zeit.
Es gibt diverse Möglichkeiten der Urlaubsbetreuung. Grundsätzlich kann man zunächst unterscheiden, ob die Tiere zu Hause in vertrauter Umgebung verbleiben oder in ein Urlaubsdomizil umziehen sollen. Beide Varianten können sowohl privat als auch mit professionellen Urlaubsbetreuern durchgeführt werden.
Das Verbleiben daheim ist für folgende Wellensittiche am günstigsten:
Die Betreuungsmöglichkeiten hängen hier grundsätzlich direkt von den Fähigkeiten der Betreuer ab. Je besser sie sich mit Wellensittichen auskennen und je sensibler sie die Tiere beobachten können, umso beruhigter ist der Halter.
Ein gesunder Schwarm kann sicherlich für 3 bis 4 Tage durch einen ungeübten Betreuer gefüttert und mit Wasser versorgt werden, sind jedoch kranke Vögel dabei oder dauert die Reise länger, sollte sich der Betreuer im Umgang mit Vögeln auskennen und auch mal länger Zeit nehmen, um die Tiere zu beobachten.
Die professionelle Tierbetreuung kann eine gute Alternative sein. Doch auch hier gilt es, die Mitarbeiter genauestens zu befragen und Referenzen zu überprüfen.
Damit es keine bösen Überraschungen gibt, sollte der Raum, in dem die Wellis verbleiben, nochmals gründlich inspiziert werden. Wellensittiche, die bemerken, dass sie "sturmfreie Bude" haben, mutieren gern zu Entdeckern. Da werden die hintersten Winkel erforscht und keine Ecke ist vor ihnen sicher.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Tiere außer Haus zu geben. Dies kann ebenfalls privat sein oder durch eine professionelle Tierpension durchgeführt werden.
Diese Variante eignet sich für:
In beiden zuletzt genannten Fällen ist dringend abzuklären, ob die eigenen Tiere Kontakt zu fremden Tieren haben werden und wie dieser Kontakt aussieht. Die Ansteckungsgefahr bei Krankheiten ist nicht zu unterschätzen und eine reine Trennung durch Volierengitter verhindert die Übertragung nicht zwingend. Selbst räumliche Trennung kann nicht ausreichen, wenn die Betreuung keine strikten Hygienemaßnahmen beachtet. So kann es durchaus sein, dass sich die Tiere mit Parasiten u. ä. infizieren können. Fragen nach einem Gesundheitsnachweis der untergebrachten Tiere und selbstverständlich absolute Ehrlichkeit, was die eigenen Tiere angeht, sind in solchen Fällen angebracht.
Eine vogelkundige professionelle Betreuung wird mit der täglichen Grundpflege keine Schwierigkeiten haben. Wenn man Wünsche hat, die über dieses Programm hinausgehen, sollte dies im Voraus geklärt werden und der notwendige Mehraufwand auch finanziell besprochen werden.
Professionelle Betreuung ist ein großer Vertrauensbeweis. Schließlich gibt man seine gefiederten Lieblinge in die Hände von Fremden. Daher ist es wichtig, dass man sich vorab ein Bild von der Betreuung macht. Ist es eine Außer-Haus-Betreuung, so sollte man sich die Räumlichkeiten ansehen. Im Internet oder bei Bekannten kann man nach Erfahrungen fragen. Auch Referenzen des Betreuers können hilfreich sein. Eine seriöse Betreuung wird Verständnis für die Sorgen haben und gerne Auskunft geben.
Folgende Punkte sind generell bei jeder professionellen Betreuung abzuklären:
Akut kranke Tiere können ggf. bei einem vogelkundigen Tierarzt untergebracht werden.
Befinden sich chronisch kranke oder behinderte Tiere im Schwarm, so muss man darüber vorab mit der Betreuung sprechen. Ist eine medizinische Behandlung notwendig, muss eine ausreichende Menge an Medikamenten bereitstehen. Der Urlaubsbetreuung unbedingt die Dosierung und Verabreichung erklären und zusätzlich in schriftlicher Form aushändigen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Tiere in einem bekannten Schwarm unterzubringen. Grundsätzlich besteht so natürlich ein Risiko, dass sich die Tiere mit unentdeckten Krankheiten infizieren. Doch es gibt Fälle, wo man diese Option durchaus in Betracht ziehen kann:
Diese Variante bringt für die Tiere den größtmöglichen Spaß. Mehr Artgenossen = Partystimmung! Die neuen Eindrücke, die neuen Beschäftigungsmöglichkeiten und auch die neuen Bekanntschaften sind für sie selbst wie Urlaubscamp. Doch genau hier liegen neben dem Ansteckungsrisiko auch weitere Gefahren, denn die temporäre Erweiterung des Schwarmes kann dazu führen, dass sich neue Pärchen bilden. Die Möglichkeit, dass man sich von einem eigenen Vogel trennt oder einen weiteren Vogel mit nach Hause nimmt, muss man einfach in Betracht ziehen und auch ggf. durchführen, wenn man den Vögeln nicht den Trennungsschmerz zumuten will. Sollte man sich dafür entscheiden, die Paare zu trennen, so darf man die Schwärme nie wieder zusammenbringen, das wäre zu grausam.
Auch kann das Herausnehmen des eigenen Schwarms aus dem großen dazu führen, dass die Wellensittiche dies als Verschlechterung ihrer Situation empfinden und so evtl. Frust entsteht. Solche Entwicklungen muss man von vorneherein berücksichtigen und sich im Zweifelsfall gegen eine solche Lösung entscheiden, um den Wellensittichen gerecht zu werden und ihnen nicht das Gefühl von Verlust nach dem Urlaub zu bescheren.
Wie bereits erwähnt, sollte unbedingt – bei allen nun folgenden Möglichkeiten – geprüft werden, ob die gefundenen Urlaubsunterbringungsmöglichkeiten empfehlenswert sind.
Leider ist die Urlaubszeit auch jene Zeit, in der vielen Haltern bewusst wird, wie aufwendig die Tierhaltung sein kann. Wird der Gedanke immer stärker, sich von seinen Tieren zu trennen, da der Aufwand größer als erwartet ist, so sollte man sich als verantwortungsvoller Mensch um eine geregelte Abgabe kümmern und ein Tier nicht einfach aussetzen, was übrigens nach deutschem Gesetz auch strafbar ist.
Vor den Reiseperioden sind deutsche Tierheime häufig überfüllt. Doch deren Vernetzung sorgt dafür, dass jedes Tier einen Platz bekommen kann. Weitere Möglichkeiten einen neuen Halter für das eigene Tier zu finden bieten Vermittlungsbörsen von artspezifischen Foren. Hier ist die Wahrscheinlichkeit auch sehr groß, dass man ein möglichst artgerechtes Zuhause entdeckt. Aus diesem Grund sollten Kleinanzeigenmärkte auch gemieden werden. Es sei denn, man investiert viel Zeit, um potenzielle neue Halter genauestens zu überprüfen.
Nach einem erholsamen Urlaub für Mensch und Tier ist die Wiedersehensfreude meist auf beiden Seiten groß, und viele Halter werden überrascht: Denn eine gute Urlaubsbetreuung kann manchmal auch für die Wellensittiche eine Erholung darstellen. Wer also all die vorgenannten Punkte berücksichtigt, wird mit einem ruhigen Gefühl verreisen können, und dann bleibt nur noch eines übrig: Den Urlaub genießen!