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Heute gibt es verschiedene Einstreumöglichkeiten auf dem Markt. Die gängigsten sind Vogelsand, Buchenholzgranulat, Maiseinstreu oder einfach nur Küchenpapier. Jedes Einstreu bietet sowohl Vor- als auch Nachteile und letztlich ist es Geschmackssache, für welches Sie sich entscheiden.
Absolut ungeeignet als Einlage ist Sandpapier. Auch wenn es im Handel als besonders hygienisch oder praktisch beworben sein sollte, so kann es für die Vögel gefährlich werden, wenn sie es benagen und dabei Teile davon verschlucken. Denn abgesehen davon, dass der darin enthaltene Klebstoff giftig ist, kann dieser Fremdkörper aus Papier und Sand zu schweren Problemen im Verdauungstrakt führen oder eine Kropfentzündung hervorrufen. Hinzu kommt, dass der aufgeklebte Sand wie Schmirgelpapier auf die empfindliche Haut der Vogelfüße wirkt und zu Verletzungen oder Ballengeschwüren führen kann. Dies gilt auch für entsprechende Sitzstangen-Überzüge aus Sandpapier.
Der früher fast überall eingesetzte Vogelsand ist etwas in Verruf geraten, weil Vögel beobachtet wurden, die sehr viel Sand aufgenommen haben und anscheinend unter Verdauungsproblemen litten. In dem Zusammenhang wurde oft vom Sandmagen gesprochen. Da Wellensittiche in der Natur aber immer feine Gritkörnchen aufnehmen, weil sie diese zur Verdauung brauchen, ist es sehr wahrscheinlich, dass das vermehrte Sandfressen nur ein Symptom ist, bei dem der Vogel versucht, Verdauungsbeschwerden durch mehr Grit bzw. Sand selbst zu kurieren. Wenn Sie also bei einem Ihrer Vögel eine verstärkte Aufnahme von Sand feststellen, sollten Sie ihn in jedem Fall zur Abklärung einem auf Vögel spezialisierten Tierarzt vorstellen.
Auch heute setzen einige Halter daher noch Sand als Einstreu ein. Die Vorteile sind, dass Sand recht preisgünstig ist, mit einem Sieb auch mal zwischendurch rasch von Verunreinigungen gesäubert werden kann und sich die Kotbeschaffenheit auf Sand relativ gut beobachten lässt.
Nachteilig ist, dass er vergleichsweise schwer ist und vor allem die feineren Sandarten recht stark stauben. Das bedeutet nicht nur, dass sich die nähere Umgebung der Voliere ist mit einem Staubfilm überzieht, sondern auch, dass die relativ empfindlichen Lungensysteme der Vögel dadurch sehr belastet werden können. Da dieser Staub auch für uns Menschen eine Belastung ist, kann es aus gesundheitlichen Gründen ratsam sein, auf andere Einstreuarten auszuweichen. Dies gilt besonders, falls bei Ihnen die Voliere in einem Kinder- oder Schlafraum stehen sollte.
Immer mehr Vogelhalter setzen gerne Buchenholzgranulat ein, das in mehreren Körnungen angeboten wird. Es sieht optisch meist schöner und gepflegter aus als Sand, weil Kotbällchen und Spelzen darin "untergehen" und Wellensittiche wühlen oft gerne in den Holzstückchen. Buchenholzgranulat kann zwar Feuchtigkeit aufnehmen, neigt dann aber auch recht schnell zur Fäulnis. Es sollte daher genauso oft ausgetauscht werden wie anderes Einstreu; selbst wenn es optisch noch sauber wirkt.
Maiseinstreu ist weniger bekannt als beispielsweise Buchenholzgranulat. Es wird aus dem inneren Pflanzenteil des getrockneten Maiskolbens gewonnen, der gehäckselt wird. Ähnlich wie das Buchenholzgranulat wirkt es recht sauber und ordentlich, weil Verunreinigungen darin nicht so schnell ersichtlich sind. Das erschwert natürlich wiederum das Beurteilen von Kot. Maiseinstreu ist leichter und weicher als Buchenholzgranulat, wodurch es eventuelle Stürze von Vögeln abfedern kann. Nachteilig ist der Preis, der noch etwas höher als bei Buchenholzgranulat liegt und die recht hohe Saugkraft, durch die es schneller zur Fäulnis neigt.
Küchenpapier eignet sich als Einlage für Volieren mit nicht allzu großer Fläche. Es ist einfach zu wechseln und darauf lässt sich gut die Kotbeschaffenheit beurteilen. Allerdings hat es auch einige Nachteile gegenüber anderem Einstreu. So ist es zum Beispiel recht leicht und kann daher schnell verrutschen oder durch Flugwind bewegt werden. Auch hält es keinerlei Federn oder Spelzen zurück, so dass sich diese meist rund um die Voliere ablagern.
Einige Halter kombinieren Küchenpapier mit anderen Einstreuarten, um stark beanspruchte Stellen wie beispielsweise unter Schlafplätzen abzudecken, so dass sie zum einen die Kotbeschaffenheit leichter beurteilen können und zum anderen das Einstreu länger sauber bleibt und seltener gewechselt werden muss.
Auch Zeitungspapier kann als Einlage verwendet werden. Vor allem bei größeren Volierenböden oder Zimmervolieren ist es deutlich preisgünstiger als die anderen Eilagen. Auf Zeitungspapier kann die Kotbeschaffenheit gut beobachtet werden und auch der Austausch geht recht schnell und einfach. Nachteilig ist bei dieser Einlage, dass Spelzen und Federn nur lose darauf liegen und leicht aus der Voliere geweht werden.
Heu können Sie als Einstreu verwenden, wenn es entstaubt ist und niemand in Ihrer Familie darauf allergisch reagiert, oder den Geruch des Heus nicht mag. Die Vorteile von Heu sind, dass es Spelzen und Federn recht gut zurückhält, und dass es von Wellensittichen auch als Beschäftigungsmöglichkeit angenommen werden kann. So wird bei einem Bodenbesuch der kleinen Flieger auch mal der eine oder andere Halm durch den Schnabel gezwirbelt. Auch kann ein weiches "Bett" aus Heu dem ein oder anderen Bruchpiloten eine weiche Landung garantieren. Ein Nachteil von Heu ist, dass es bei höherem Feuchtigkeitseintrag recht schnell zu Fäulnis oder Schimmelbildung neigt. Da Heu ein Naturprodukt ist, kann es auch mehr oder weniger stark mit Schimmelsporen belastet sein. Falls Sie Heu einsetzen, achten Sie daher bitte darauf, dass es nicht feucht ist, klumpt, bröselt oder muffig richt, sondern sich trocken anfühlt und angenehm duftet.