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Vermutlich kennen Sie schon die wichtigsten Gegenstände, die in eine Voliere gehören, wie zum Beispiel Sitzstangen, Futter- und Trinknäpfe, etwas Spielzeug, Schaukeln und Leiter und irgendeine Art von Einstreu für den Boden. Sie können beim Einrichten der Voliere gerne Ihrer Fantasie folgen, sofern Sie einige allgemeine Regeln beachten:
Die meisten handelsüblichen Volieren werden mit Stangen aus Kunststoff oder glattem Buchenholz verkauft. Beide Varianten sind für die Füße der Vögel ungeeignet, da durch den immer gleichen Durchmesser der Stangen die Vogelfüße immer an denselben Stellen belastet werden. Dadurch kann es sehr schnell zu Fehlstellungen der Zehen oder zu entzündlichen Ballengeschwüren kommen. Aus diesem Grund sind solche Kunststoff- und Hartholzstangen ungeeignet und sollten nicht verwendet werden.
Sehr viel besser sind Naturholzäste, wobei es keine Rolle spielt, ob Sie die Äste selbst von draußen holen, oder ob Sie das Angebot in den Fachmärkten nutzen. Falls Sie selbst die Äste schneiden, suchen Sie bitte Bäume, die ungespritzt sind und abseits von viel befahrenen Straßen stehen. Geeignete Baumarten sind zum Beispiel Obstbäume, Ahorn, Birken, Buchen, Erlen, Eschen, Espen, Haselnuss, Lärchen, Linden, Pappeln, Platanen, Ulmen und Weiden.
Gut geeignet sind kleinere Näpfe aus Edelstahl, die meist mit einer Halterung zum Einhängen in das Volierengitter geliefert werden. Der Vorteil dieser Schalen ist, dass sie sehr haltbar sind und gut gereinigt werden können. Ebenfalls sehr beliebt sind flache Ton- oder Keramikschalen, die zumindest auf der Innenfläche glasiert sein sollten, damit sie besser zu reinigen sind. Gerade für die Bodenfütterung eignen sich die größeren Keramikschalen, da sie standfest sind und mehreren Vögeln Platz zum Fressen bieten.
Viele der im Handel angebotenen Volieren bringen Näpfe in der Grundausstattung mit. Ungeeignet sind dabei solche Näpfe, die von außen in eine kleine Volierenöffnung eingehängt werden. Für den Halter mag das für den Futterwechsel recht praktisch sein, aber dieser Napftyp birgt die Gefahr, dass Wellensittiche in die Öffnung hineinklettern und dort stecken bleiben. Ähnlich gefährlich sind auch die trichterförmigen Futter- oder Wasserbehälter, die oben offen sind. Auch hier können die neugierigen kleinen Sittiche dazu verleitet werden, hineinklettern zu wollen und dann feststecken.
Besonders die Trinkgefäße sollten Sie täglich mit heißem Wasser und gegebenenfalls mit einem Schuss Essig säubern und bis zur Wiederverwendung einige Stunden oder besser noch einen ganzen Tag lang austrocknen zu lassen, um so eine Keimbildung wie beispielsweise von Trichomonaden zu vermeiden. Daher ist es empfehlenswert, wenn Sie sich gleich zu Beginn die doppelte Anzahl an benötigen Futter- und Trinknäpfe anschaffen, so dass Sie sie täglich wechseln können.
Die meisten Wellensittiche lieben es, auf Schaukeln zu sitzen und damit leicht hin und her zu schwingen. Und für viele von ihnen ist es der Lieblingsschlafplatz, auf den sie unter gar keinen Umständen verzichten wollen. Sie sollten Ihren gefiederten Hausgenossen also auch einige Schaukeln in die Voliere hängen. Das Angebot ist dabei groß, von kleinen, traditionellen Holzschaukeln über runde Seilschaukeln bis hin zu fantasievollen Konstruktionen aus Holz und Seilen. Finden Sie gemeinsam mit Ihren Vögeln heraus, was ihnen am besten gefällt.
Zur ausreichenden Aufnahme von Mineralien und Jod, aber auch zum Wetzen des Schnabels, sollte ein Jodpickstein und ein Mineralblock in der Voliere zur Verfügung stehen. Zur Deckung des Kalkbedarfs und zum Schnabelwetzen eignet sich auch eine Sepiaschale. Diese sollte allerdings vor dem Anbringen in der Voliere ordentlich gewässert und danach einige Stunden zum Trocknen ausgelegt werden, damit das überschüssige Meersalz ausgewaschen wird.
Da Wellensittiche über keine Zähne verfügen, können sie die Körnchen nur als Ganzes schlucken. Um diese im Magen zerkleinern zu können, sind die Vögel auf kleine Gritsteinchen angewiesen, die sie ebenfalls schlucken. Bieten Sie daher Ihren Sittichen solchen Vogelgrit in einem kleinen Extraschälchen an, damit sich die Kleinen daran bedienen können, wie sie es brauchen.
Wir sind es gewohnt, uns Vögel auf Ästen vorzustellen, so dass das Anbieten von Sitzflächen aus Holz oder Kork zunächst vielleicht etwas ungewohnt erscheint. Doch so seltsam ist das gar nicht, denn in der freien Natur finden sich selbstverständlich auch Äste von recht dickem Durchmesser, die für kleinere Vögel eine breite Fläche bieten, auf der sie sich auch mal ablegen können. Gerade ältere oder gehandicapte Wellensittiche nutzen Sitzbrettchen aus dem Nagerbereich oder spezielle Korkbrettchen, wie sie in einigen Vogel-Shops angeboten werden, gerne zwischendurch zum Hinlegen.
Wellensittiche sind neugierige und sehr verspielte Vögel, die sich mit den unterschiedlichsten Dingen beschäftigen können. Besonders beliebt ist alles, was sich benagen, schreddern oder zerpflücken lässt. Achten Sie daher bei Spielzeug besonders auf natürliche und unschädliche Materialien, da sie, wenn sie für die Vögel interessant sind, garantiert mit dem Schnabel bearbeitet werden.
Gut geeignet sind Spielzeuge aus Korkrinde, Holz und Weidenmaterial. Auch Baumwollseile werden gerne genommen, wobei diese allerdings auch das Risiko bergen, dass sich die Baumwollfasern bei übermäßigem Benagen im Kropf anlagern können. Prüfen Sie daher sicherheitshalber Baumwollseile immer darauf, wie stark sie benagt werden und entfernen sie diese, wenn Ihre Vögel sich zu sehr daran zu schaffen machen.
Absolut nicht geeignet als Spielzeug sind Plastikvögel und Spiegel. Diese bergen immer die Gefahr, Wellensittiche zum Füttern anzuregen, was im schlimmsten Fall zu einer Kropfentzündung führt. Und da Ihre gefiederten Lieblinge ja genügend echte Artgenossen als Spielgefährten haben, sind sie auf die imaginären Ersatzfreunde aus Plastik oder Spiegel zum Glück nicht angewiesen.