Das WP-Magazin wünscht Ihnen gute Tipps im "Wellipedia", der großen Wissenssammlung für die Wellensittichhaltung!

Wellipedia® - Unser Wellensittich-Ratgeber

Themen zu Unterbringung, Pflege & Gesundheit

In unserem stetig wachsenden Wellensittich-Ratgeber möchten wir umfassend Tipps zu Unterbringung und Pflege der quirligen Australier geben. Wir wollen dazu beitragen, dass Wellensittichen eine liebevolle und sachkundige Haltung zuteil wird.

Sollten Sie ein gesuchtes Thema oder Informationen vermissen, kontaktieren Sie uns gerne. Wir freuen uns über Ihr Feedback.

Vergesellschaftung von Einzelwellensittichen

Ganz gleich, ob man nun einen Wellensittich aus Einzelhaltung in seinen Schwarm integrieren möchte, oder ob man seinem Wellensittich nach jahrelanger Einzelhaltung einen Artgenossen als Partner gönnen möchte, es gilt dabei einiges zu beachten. Die hier gemachten Ratschläge können bei einer Zusammenführung helfen, aber sie sind keine Erfolgsgarantie. Jeder Wellensittich hat seinen eigenen Charakter, der eine stürzt sich tollkühn auf alles Neue, der andere ist eher ein schüchterner Vertreter seiner Gattung und braucht Zeit um sich an eine neue Situation zu gewöhnen.

Was also kann man tun, wenn …

… man seinem Einzelvogel nach Jahren einen Partner zugesellen möchte?

Erst einmal sei gesagt, dass es nie zu spät für einen Partner ist. Allerdings sollte man bedenken, dass ein Wellensittich der 5 Jahre einzeln gehalten wurde, anders reagiert als ein Vogel der “nur” 5 Wochen allein war. Nach so langer Zeit hat sich das Tier an den Menschen als Partnerersatz gewöhnt und weiß womöglich gar nicht mehr wie wellensittich-typisches Sozialverhalten aussieht.

Auch hier gilt es, ein paar Punkte vorab zu berücksichtigen. Einem geschlechtsreifen Weibchen sollte man keine weiteres Weibchen als Gesellschaft dazu holen. Da Wellensittichweibchen echte Zicken sein können, würde eine Vergesellschaftung in dem Fall von Anfang an unter einem schlechten Stern stehen. Ein männlicher Vogel dagegen kann man problemlos mit einem weiblichen oder einem anderen männlichen zusammenbringen.

Das Alter und der Charakter des Einzelvogels sollten bei der Wahl des Partners ebenfalls berücksichtigt werden. Einem gesetzten älteren Herrn darf man kein ungestümes wildes Kücken zur Gesellschaft holen. Durch solche unglücklichen Kombinationen entsteht leider oft der Eindruck, dass eine Vergesellschaftung bei einem älteren Vogel nicht mehr möglich ist. Mancher Halter gibt dann vorschnell auf, weil er denkt, dass es doch nicht das Richtige für seinen Welli ist. Deshalb sind die richtige Partnerwahl und Geduld so wichtig.
Nach dem obligatorischen Eingangs-Check bei einem vogelkundigen Tierarzt sollte man den Neuzugang erst einmal in einer eigenen Voliere unterbringen, so dass der Altvogel seine Voliere als sein Revier behält. So können sich beide Wellensittiche auf neutralem Grund “beschnuppern”. Eine erste Begegnung findet am besten beim gemeinsamen Freiflug statt.
Im Idealfall reagiert der ehemalige Einzelvogel als ob er nie allein gewesen wäre. Reagiert er zurückhaltend, so sollte man das akzeptieren und die Vögel genau beobachten. Am besten lässt man den Dingen dann einfach ihren Lauf. Kennt der Neuzugang die Gesellschaft anderer Wellensittiche, wird er von sich aus immer wieder den Kontakt suchen und irgendwann auch damit Erfolg haben. In eventuelle Rangkämpfe sollte sich der Mensch nur dann einmischen, wenn es zu extremen Beißereien kommt und dabei Blut fließt.
Beweist man als Halter Geduld, so wird man nach einiger Zeit mit zwei zufriedenen Wellensittichen belohnt.

… man einen Einzelvogel in einen Schwarm integrieren möchte?

Auch hier gilt es das Alter und den Charakter des Einzelvogels zu berücksichtigen. Vor der Zusammenführung steht auch in diesem Fall der Check durch den vogelkundigen Tierarzt. Wenn alles in Ordnung ist, steht der ersten Begegnung mit den Artgenossen nichts mehr im Weg. Auch hier sollte man den Einzelvogel seine Voliere als Rückzugsmöglichkeit lassen und das erste Zusammentreffen mit dem gemeinsamen Freiflug verbinden.
War ein Wellensittich nur für kurze Zeit allein, oder ist er ein mutiger Typ, dann wird er den Anschluss an den Schwarm recht problemlos suchen und finden.
Wenn ein Vogel jedoch lange allein war und sehr auf den Menschen fixiert ist, so kann es vorkommen, dass er mit der neuen Situation überfordert ist und sich erstmal zurückzieht. Hier sollte der Halter viel Geduld aufbringen, auch wenn das heißt, dass der ehemalige Einzelvogel noch tage- oder gar wochenlang nur in seiner eigenen Voliere hockt. Irgendwann wird er merken, dass ihm die anderen Wellensittiche nichts tun und langsam den Anschluss suchen.

… der Einzelwellensittich extrem ängstlich auf Artgenossen reagiert?

In diesem Fall sollte die Annäherung an den neuen Wellensittich ganz langsam, Schritt für Schritt erfolgen. Man kann damit anfangen, dass man die beiden Volieren außer Sichtweite aufstellt, so dass sich die Vögel zwar hören, aber nicht sehen können. Im nächsten Schritt wird die Sichtverbindung hergestellt und erst wenn sich das ängstliche Verhalten beim Anblick des Artgenossen gelegt hat, kann man beide Volieren nebeneinander platzieren. In diesem speziellen Fall ist Geduld das oberste Gebot.

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Hygiene ist das A und O

Reinigung mit frischen Wasser

Sauberkeit rund um den Wellensittich

Für die Reinigung der Vogelbehausung und des Zubehörs gibt es kein Patentrezept. Je nachdem, wie schnell die Sachen verschmutzen, sollten sie entsprechend gesäubert werden. Die Stärke der Verschmutzung hängt von vielen Dingen ab, wie zum Beispiel der Anzahl der Vögel und der Größe des Raums, der den Wellensittichen zur Verfügung steht. 

Näpfe

Alles was mit Wasser in Berührung kommt, sollte täglich gründlich gereinigt werden und anschließend mindestens 24 Stunden Zeit zum Trocknen haben, damit die Ausbreitung von Keimen verringert wird. Daher sollten Sie Wassernäpfe oder Trinkröhrchen sowie Badeschalen in doppelter Ausfertigung haben, so dass eine Garnitur in der Voliere in Benutzung ist, während die andere nach dem Auswaschen mit heißem Wasser zum Trocknen ausliegt. Alternativ können Sie die Näpfe oder Trinkröhrchen auch in die Spülmaschine stellen. Gegenständen aus Plastik werden durch die Reinigung in der Spülmaschine allerdings schneller spröde, so dass Sie diese etwas früher austauschen müssen, als wenn Sie sie von Hand reinigen.
Aber auch Futternäpfe gehören täglich gereinigt und auch hier schadet es nicht, wenn Sie die Näpfe in doppelter Ausführung haben und sie im täglichen Wechsel einsetzen. Vor allem bei feuchtem Futter wie Salat, Gemüse oder Keimfutter bilden sich recht schnell Keime, so dass Sie hier den Inhalt schon nach einigen Stunden entfernen und die Näpfe anschließend gründlich reinigen sollten. 

Äste und Sitzgelegenheiten

Kotbällchen sollten regelmäßig mit heißem Wasser von den Ästen und anderen Sitzgelegenheiten und Spielsachen entfernt werden. Übertriebene Hygiene ist zwar nicht notwendig, aber bedenken Sie, dass Ihre Vögel sicherlich nicht gerne auf altem Kot sitzen, zumal darin auch immer Krankheitskeime enthalten sein können. Sie sollten daher zumindest die gröbsten Verunreinigungen täglich entfernen und mindestens einmal wöchentlich die Gegenstände mit heißem Wasser abspülen.
Tipp: Holzbretter lassen sich besser säubern, wenn sie vor dem ersten Einsatz mit Speiseöl eingerieben wurden.

Kotschublade

Wie oft die Kotschublade gereinigt werden muss, hängt auch von der verwendeten Einstreu ab. Bei Küchenpapier oder Zeitung ist meist ein täglicher oder zweitägiger Wechsel notwendig. Bei Buchenholzgranulat, Maiseinstreu, Sand oder Heu reicht es oft, die gröbsten Verunreinigungen im Ein- oder Zweitagesrhythmus zu entfernen. Die Schublade selbst sollte mindestens wöchentlich mit heißem Wasser gesäubert werden.

Voliere

Auch die Voliere muss regelmäßig geputzt werden. Oft bietet es sich an, einmal pro Woche eine Grundreinigung durchzuführen. Dabei wird dann die Einstreu gewechselt und der Boden, die Volierenwanne/Kotschublade und das Gitter von Kotresten befreit. 

Zimmer

Das Zimmer, in dem die Wellensittiche stehen und ihren Freiflug bekommen, sollte regelmäßig von Federn, Körnerhülsen und Kot befreit werden. Bei Teppichböden kommt am einfachsten der Staubsauger zum Einsatz. Getrockneter Kot lässt sich gut absaugen. Glatte Böden können zusätzlich gewischt werden. Eingetrockneten Kot können Sie besser entfernen, wenn Sie ihn zunächst einige Minuten einweichen lassen, in dem Sie beispielsweise ein feuchtes Tuch darüber legen und gegebenenfalls hartnäckige Reste mit einem Kochfeldschaber lösen (bitte nur bei kratzfesten Böden einsetzen). Desinfektionsmittel sind auch hier nicht nötig; Sie können aber dem Putzwasser etwas Essig oder auch Neutralreiniger zugeben.

Reinigung von Ästen aus der Natur

Äste aus der Natur gesammelt, um sie dann als Sitzstangen zu verwenden, sind natürlich meist nicht völlig sauber. Achten Sie daher schon beim Sammeln darauf, nicht völlig verschmutzte Äste (zum Beispiel mit dem Kot von Wildvögeln) mitzunehmen. Ältere Äste, die schon länger auf dem Boden liegen, bergen die Gefahr von roten Vogelmilben. Diese halten sich bevorzugt unter der Borke auf und sind extrem schwer wieder loszuwerden, wenn die Wellensittiche und deren Umgebung erstmal damit befallen sind. Besser geeignet sind daher frische Äste direkt vom Baum. 

Zuhause angekommen können Sie die Äste für einige Minuten in den Backofen legen, unbedingt notwendig ist das aber nicht. Normalerweise reicht es völlig aus, die Äste in der Badewanne unter heißem Wasser mit einer Bürste etwas abzuschrubbern. Sollten trotzdem noch ein paar Moose oder Flechten am Ast zurückbleiben, ist das nicht weiter schlimm; die Vögel werden sich über diese zusätzliche Knabbermöglichkeit sogar freuen. Gleiches gilt für gekaufte Korkröhren.
Auf keinen Fall sollten die Äste mit Desinfektionsmitteln behandelt werden, denn diese können in das Holz einziehen. Da Wellensittiche gerne anÄsten knabbern, könnten sie dann unter Umständen Reste des Mittels schlucken, was ihrer Gesundheit sicherlich nicht förderlich ist.

Reinigungs- und Desinfektionsmittel

Desinfektionsmittel sind für eine Reinigung im Allgemeinen nicht nötig. Heißes Wasser reicht in der Regel aus. Sie können alternativ dem Putzwasser Essig hinzufügen, der ebenfalls eine antibakterielle Wirkung hat, für die Vögel aber unschädlich ist.
Nur wenn ein Vogel an einer Infektionskrankheit leidet, können Sie bei der Reinigung der Voliere und der anderen Utensilien auf Desinfektionsmittel zurückgreifen, um alle ausgeschiedenen Keime zu beseitigen. Allerdings sollte der Einsatz zuvor mit dem Tierarzt besprochen werden, der dann auch die geeigneten Mittel empfehlen wird. In jedem Fall müssen Voliere und Gegenstände nach der Einwirkzeit gründlich mit viel Wasser abgespült werden.

Übersicht über einen möglichen Zeitplan zur Reinigung

Täglich

  • Wasser- und Futternäpfe
  • Badeschalen
  • Äste und Sitzgelegenheiten
  • Bodeneinstreu reinigen oder ganz wechseln
  • Fußboden saugen

Wöchentlich

  • Voliere
  • Kotschublade
  • Bodeneinstreu wechseln
  • Fußboden wischen

Nach Bedarf

  • Neue Äste und Sitzgelegenheiten
  • Kork
  • Spielsachen
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