Wellipedia
In unserem stetig wachsenden Wellensittich-Ratgeber möchten wir umfassend Tipps zu Unterbringung und Pflege der quirligen Australier geben. Wir wollen dazu beitragen, dass Wellensittichen eine liebevolle und sachkundige Haltung zuteil wird.
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Das Beste aus Gesundheit, Ernährung, Spiel und fachkundiger Haltung wird im WP-Magazin informierend und inspirierend vorgestellt. Praxisberichte von erfahrenen Vogelhaltern sowie Ratgeber von Tierärzten stehen im Mittelpunkt.
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Für die Reinigung der Vogelbehausung und des Zubehörs gibt es kein Patentrezept. Je nachdem, wie schnell die Sachen verschmutzen, sollten sie entsprechend gesäubert werden. Die Stärke der Verschmutzung hängt von vielen Dingen ab, wie zum Beispiel der Anzahl der Vögel und der Größe des Raums, der den Wellensittichen zur Verfügung steht.
Alles was mit Wasser in Berührung kommt, sollte täglich gründlich gereinigt werden und anschließend mindestens 24 Stunden Zeit zum Trocknen haben, damit die Ausbreitung von Keimen verringert wird. Daher sollten Sie Wassernäpfe oder Trinkröhrchen sowie Badeschalen in doppelter Ausfertigung haben, so dass eine Garnitur in der Voliere in Benutzung ist, während die andere nach dem Auswaschen mit heißem Wasser zum Trocknen ausliegt. Alternativ können Sie die Näpfe oder Trinkröhrchen auch in die Spülmaschine stellen. Gegenständen aus Plastik werden durch die Reinigung in der Spülmaschine allerdings schneller spröde, so dass Sie diese etwas früher austauschen müssen, als wenn Sie sie von Hand reinigen.
Aber auch Futternäpfe gehören täglich gereinigt und auch hier schadet es nicht, wenn Sie die Näpfe in doppelter Ausführung haben und sie im täglichen Wechsel einsetzen. Vor allem bei feuchtem Futter wie Salat, Gemüse oder Keimfutter bilden sich recht schnell Keime, so dass Sie hier den Inhalt schon nach einigen Stunden entfernen und die Näpfe anschließend gründlich reinigen sollten.
Kotbällchen sollten regelmäßig mit heißem Wasser von den Ästen und anderen Sitzgelegenheiten und Spielsachen entfernt werden. Übertriebene Hygiene ist zwar nicht notwendig, aber bedenken Sie, dass Ihre Vögel sicherlich nicht gerne auf altem Kot sitzen, zumal darin auch immer Krankheitskeime enthalten sein können. Sie sollten daher zumindest die gröbsten Verunreinigungen täglich entfernen und mindestens einmal wöchentlich die Gegenstände mit heißem Wasser abspülen.
Tipp: Holzbretter lassen sich besser säubern, wenn sie vor dem ersten Einsatz mit Speiseöl eingerieben wurden.
Wie oft die Kotschublade gereinigt werden muss, hängt auch von der verwendeten Einstreu ab. Bei Küchenpapier oder Zeitung ist meist ein täglicher oder zweitägiger Wechsel notwendig. Bei Buchenholzgranulat, Maiseinstreu, Sand oder Heu reicht es oft, die gröbsten Verunreinigungen im Ein- oder Zweitagesrhythmus zu entfernen. Die Schublade selbst sollte mindestens wöchentlich mit heißem Wasser gesäubert werden.
Auch die Voliere muss regelmäßig geputzt werden. Oft bietet es sich an, einmal pro Woche eine Grundreinigung durchzuführen. Dabei wird dann die Einstreu gewechselt und der Boden, die Volierenwanne/Kotschublade und das Gitter von Kotresten befreit.
Das Zimmer, in dem die Wellensittiche stehen und ihren Freiflug bekommen, sollte regelmäßig von Federn, Körnerhülsen und Kot befreit werden. Bei Teppichböden kommt am einfachsten der Staubsauger zum Einsatz. Getrockneter Kot lässt sich gut absaugen. Glatte Böden können zusätzlich gewischt werden. Eingetrockneten Kot können Sie besser entfernen, wenn Sie ihn zunächst einige Minuten einweichen lassen, in dem Sie beispielsweise ein feuchtes Tuch darüber legen und gegebenenfalls hartnäckige Reste mit einem Kochfeldschaber lösen (bitte nur bei kratzfesten Böden einsetzen). Desinfektionsmittel sind auch hier nicht nötig; Sie können aber dem Putzwasser etwas Essig oder auch Neutralreiniger zugeben.
Äste aus der Natur gesammelt, um sie dann als Sitzstangen zu verwenden, sind natürlich meist nicht völlig sauber. Achten Sie daher schon beim Sammeln darauf, nicht völlig verschmutzte Äste (zum Beispiel mit dem Kot von Wildvögeln) mitzunehmen. Ältere Äste, die schon länger auf dem Boden liegen, bergen die Gefahr von roten Vogelmilben. Diese halten sich bevorzugt unter der Borke auf und sind extrem schwer wieder loszuwerden, wenn die Wellensittiche und deren Umgebung erstmal damit befallen sind. Besser geeignet sind daher frische Äste direkt vom Baum.
Zuhause angekommen können Sie die Äste für einige Minuten in den Backofen legen, unbedingt notwendig ist das aber nicht. Normalerweise reicht es völlig aus, die Äste in der Badewanne unter heißem Wasser mit einer Bürste etwas abzuschrubbern. Sollten trotzdem noch ein paar Moose oder Flechten am Ast zurückbleiben, ist das nicht weiter schlimm; die Vögel werden sich über diese zusätzliche Knabbermöglichkeit sogar freuen. Gleiches gilt für gekaufte Korkröhren.
Auf keinen Fall sollten die Äste mit Desinfektionsmitteln behandelt werden, denn diese können in das Holz einziehen. Da Wellensittiche gerne anÄsten knabbern, könnten sie dann unter Umständen Reste des Mittels schlucken, was ihrer Gesundheit sicherlich nicht förderlich ist.
Desinfektionsmittel sind für eine Reinigung im Allgemeinen nicht nötig. Heißes Wasser reicht in der Regel aus. Sie können alternativ dem Putzwasser Essig hinzufügen, der ebenfalls eine antibakterielle Wirkung hat, für die Vögel aber unschädlich ist.
Nur wenn ein Vogel an einer Infektionskrankheit leidet, können Sie bei der Reinigung der Voliere und der anderen Utensilien auf Desinfektionsmittel zurückgreifen, um alle ausgeschiedenen Keime zu beseitigen. Allerdings sollte der Einsatz zuvor mit dem Tierarzt besprochen werden, der dann auch die geeigneten Mittel empfehlen wird. In jedem Fall müssen Voliere und Gegenstände nach der Einwirkzeit gründlich mit viel Wasser abgespült werden.